Mittwoch, 31. Oktober 2007

Jazz im Cotton Club

Man glaubt es nicht. Da kommt ein Schwede und muss mir zeigen wo ein Jazz-Club in Shanghai ist. Habe schon lange kein Live-Jazz mehr gehört und war somit gespannt aus das was mich erwartet.

Der Jazz-Club nennt sich Cotton-Club in Erinnerung an den legendären gleichnamigen New Yorker Nachtclub.

Die Band war sehr gemischt (Drummer und Gitarist westlich, Bassist und Trompeter asiatisch).



Zuerst etwas instrumental und dann kam die Sängern "Sugermama". Ich dachte zwar im ersten Moment an ein Lied von AC/DC (Whole Lotta Rosie) wie ich die Sängerin sah aber die Stimme von "Sugermama" war richtig gut. Überzeugt euch selber (einfach Film klicken).



In der 2ten Runde kam Sänger "Franky" aber der war nicht so überzeugend. Also kein Bild. Kein Film. Sorry Franky.

Die Pausenzeiten überbrückten wir natürlich mit Bier und weil die Luft so trocken war mussten wir auch zwischen den Pausen etwas trinken. Grins.

Die 3te Runde hat es dann in sich. Par (der Schwede) und ich sahen auf der Bühne eine Chinesen die, wie soll ich sagen etwas verloren auf der Bühne aussah. Ihr Künstlername ist "Ginger (Ingwer)". Die Lady hatte es in sich. Die Stimme war besser als die von "Sugermama" und hat voll überzeugt. Hört selber.



Alles in allem ein schöner Jazz-Abend und "I`ll be back" (ja von wem stammt dieses "Zitat" wohl ?)


Dienstag, 16. Oktober 2007

Wuhu - Ein kulinarischer Streifzug

Nachdem wir in Wuhu (wieder ca. 2.5 Mio Chinesen) via Nanjing angekommen waren nutzten wir die Gelegenheit einen kleinen Bummel zu machen.

Im Anschluss an die Fussgängerzone (man wird nicht belästigt und es ist sehr viel entspannter als in Shangha) ist ein See.
Dort wird z. Bsp. eine kleine Insel nachts romantisch beleuchtet.
Es gibt auch eine Stadtsäule mit dem Symbol der Stadt (ein Vogel).



Danach sind wir essen gegangen in einer "Restaurantstraße" (die Chinesen ballen irgendwie immer alles auf einen Fleck).



Wir hätten auch im Hotel essen können. Dort gab es eine vielfältige und exotische Auswahl an meist frischen Meerestieren. Guckt selber aber nicht erschrecken. Das kann man wirklich frisch aussuchen und dann bekommt man es frisch gekocht serviert.

Haie und Schildkröte zum Beispiel.


Oder auch verschiedene Krebs inkl. dem "lebenden Fossil" Pfeilschwanzkrebs. Es gab auch frische Schlange zur Auswahl. Das Foto ist leider nichts geworden und ich wurde dann auch darauf hingewiesen keine Fotos mehr zu machen.



Aber wie gesagt wir sind in ein Restaurant gegangen und haben normales chinesisches Essen gegessen. Suppe mit Pilzen. Einen Butt und natürlich Huhn.



Danach sind wir noch weiter durch die Restaurantstraße gelaufen und sind dabei auf eine "Spezialitätenfestival" gestossen. Gott sei Dank hatten wir schon gegessen und ich musste nichts probieren.

Es gab leckere Zikaden (keine Maden) und Tofu.



Aber auch große schwarze Skorpione und kleinere, hellere Skorpione am Spieß.



Eine Vielzahl von Ständen. Begleitet von Musik und Tanzeinlagen (war alles ganz schön laut, aber lustig).





Mit dem Shinkansen nach Nanjing

Ja wie kommt der japanische Shinkansen nach China?

Die chinesische Regierung hat sich halt entschieden (im Jahre 2004) das Eisenbahnnetz auszubauen und setzt dabei auf die japanischen Hochgeschwindigkeitszüge.



Aber in China geht man nicht so einfach auf den Bahnsteig.

Zuerst, wie bei uns, ein Ticket kaufen.
Hat zum guten Glück ein Kollege gemacht (Das übliche geregelte Anstellen sag ich nur). Die Anzeigen sind zweisprachig (Chinesisch und Englisch) und auch die Ansagen.
Aber in das Bahnhofsgebäude an sich kann man nur mit Fahrkarte. Ohne Fahrkarte kein Zutritt. Außerdem wird wie am Flughafen alles geröntgt und man geht durch einen Metalldetektor. Aber nicht so streng. Das geht wie am Fließband sozusagen.

Dann befindet man sich in der großen Wartehalle und darf erst 15 Minuten vor Zugabfahrt auf den Bahnsteig. Bis dahin ist der Zugang gesperrt. Während der Bahnfahrt fragt keiner nach einem Ticket aber im Zielbahnhof darf man wiederum den Bahnhof nicht einfach so verlassen. Dann wird das Ticket geprüft und man muss gegebenenfalls nachzahlen.

Die Züge sind absolut komfortabel und stehen dem ICE in nichts nach. Wir sind auf der Strecke zwischen Shanghai und Nanjing mit bis zu 250 km/h unterwegs gewesen. Absolut ruhig und es mit den legendären Englisch eines lieben Freundes zu sagen "One Wall Free".

Und ein Punkt noch wo ich nicht gedacht hätte. Der Zug war absolut pünktlich.



Nanjing ist bedeutet übrigens "Südliche Hauptstadt". Nanjing ist die Provinzhauptstadt von Jiangsu. Es ist wieder mal eine Millionenstadt (3 Mio. im Kern, ca. 7 Mio im Stadtgebiet).


Freitag, 12. Oktober 2007

People Square

Der People Square mitten in Shanghai ist eine Art kleine Oase. Ein schöner öffentlicher Park der allerdings komplett vom Verkehr umgeben ist. Das sieht man ganz gut via Google Earth.



Der Park ist bequem via U-Bahn zu erreichen (z. Bsp. Line 2 Station People Square). Ursprünglich hatte der People Square eine ganz andere Funktion. Zur Kolonialzeit war hier die Pferderennbahn aber bei der Machtübernahme durch die Kommunisten wurde alles Glücksspiel verboten und die Pferderennbahn in einem Park umgestallt.

Es gibt hier viele Pflanzen die der Europäer so nicht in der Natur sehen kann wie zum Beispiel Bambus und Lotuspflanzen. Übrigens einfach mal Wasser über die Blätter gießen. Dann wisst ihr warum es Lotuseffekt heißt.



Ansonsten ist der Park interessant und abwechslungsreich angelegt.



ABER

von Ruhe keine Spur. Besucher ohne Ende und man wird angesprochen auf das übliche (Watch, DVD, Rolex, Massage.....). Ist schon manchmal lästig aber am besten einfach ignorieren.

Um den Park sind natürlich die verschiedensten Hochhäuser aber es sieht irgendwie besser aus wenn man diese aus dem Park heraus fotografiert.



Um den Park herum sind auch einige interessante Ziele zu sehen.

Die Shanghai Oper (Baubeginn 1994, Fertigstellung 1998)



Das Städtebaubüro (Shanghai Urban Development Center) hat sich ein extravagantes Gebäude gegönnt. Hier kann man sich das Shanghai der Zukunft auf dem Reißbrett anschauen.



Und das Shanghai Museum ist am Ende des Parkes angesiedelt.



In dem Museum wird chinesische Kunst und Geschichte ausgestellt. Es gibt verschiedene permanente Ausstellungen.

Details findet ihr hier => http://www.shanghaimuseum.net/en/index.asp
An dem Tag wo ich reinwollte war es leider zu voll.

Deswegen bin ich dann an der Ginkoallee entlang zur U-Bahn gegangen und habe den Tag ausklingen lassen.




Dienstag, 9. Oktober 2007

Der erste Besuch (Untertitel: Die weiße Couch)

Auf vielfachen Wunsch einer einzelnen Person soll ich doch unbedingt ein Foto von meiner weißen Couch ins Blog stellen. Viele werden damit nichts anfangen können aber ein kleiner Kreis wird sich köstlich amüsieren (kenne euch doch).

Also zuerst die weiße Couch (kommt die einigen bekannt vor) ?



Dazu ist in der Wohnung noch eine exklusive Lampe (Würg).



Nun gut genug gelästert. Hier kommt der erste Besuch.
Mein sehr guter Freund Matthias W. (genannt M....) aus G. hatte beruflich zu tun in Shanghai und die Gelegenheit genutzt mich zu besuchen. Sehr schön. Wunderbar. Hat mich mächtig gefreut.




Donnerstag, 4. Oktober 2007

Ein Bummel durch Shanghai

Ich wurde freundlicherweise von einem Würzburger der hier schon 1 1/2 Jahre lebt durch Shanghai geführt. Nicht durch die üblichen touristischen Orte sondern durch das ursprüngliche Shanghai. Mein Dank an Tilmann an dieser Stelle.

Eins vorneweg. Wenn mich jemand besucht gehe ich gerne mit euch dahin. Aber die Gerüche können sehr, sagen wir mal, gewöhnungsbedürftig sein. Dreck darf einem nichts ausmachen. Die krassen Häuser, Konstruktion, Armut und der Umgang mit Tieren das muss man auch verdrängen können. Einfach auf sich wirken lassen und akzeptieren.

Wir gingen also in ein so ein ursprüngliches Viertel. Maximal 1-2 stöckige Häuser gegen die der schiefe Turm von Pisa noch gerade ist.
In jedem Haus leben 1-3 Familien unter einem Dach. Jede Person hat so circa 9 qm Wohnraum (irgendwo in einer Statistik gelesen).

Häuser und Straßenbilder



Drücken wir es mal so aus. Vorbeugende Instandhaltung ist nicht das Thema der Chinesen.
Überhaupt nicht.

Essen gibt es an jeder Ecke.
Sei es lebend,



oder frisch vor Ort geschlachtet (wie war das mit Hygiene, Kühlung oder ähnlichem?)




Auch original chinesische Kaufhäuser sind heftig interessant.
Das große Kaufhaus an sich gibt es nicht. Im Kaufhaus gibt es wiederum einzelne Läden.
Man denkt es kann nicht kitschiger bzw. schlimmer kommen aber hinter jeder Ecke eine neue Überraschung.
Da gibt es noch Schnürsenkelläden, Knopfläden, Haarspangenläden und auch Sockenläden sowie künstliche Blumen in Hülle und Fülle (das sind wirklich alles künstliche Blumen).



Trotzdem sieht man immer wieder Halbkreisingenieure aber die stehen auf verlorenem Posten. Die Besen werden ganz einfach aus Bambus gemacht.



Danach sind wir wieder in das moderne Shanghai eingetreten und erstmal einen Kaffee "large" bestellt. Large = 0.4 Liter Glaskrug. Ist schon interessant. Übrigens links ein "Coffee Black" und rechts ein "Milk Coffee".



Danach sind wir noch zu einem riesigen Elektronikfachmarkt gefahren.
Dort gibt es einfach alles von einzelnen Ersatzteilen (RAM-Module, Kabel, alles fürs Bastlerherz) bis hin zu sehr guten Marantzanlagen, neuste hochwertigste Röhrenverstärker aber auch Kitsch fürs Kinderzimmer.

Wie wäre es mit einem Stoffelefantfernseher oder einem Hubschrauberfernseher?



Danach noch ein wunderbares Essen im Untergeschoss dieses Fachmarktes. War vom feinsten (Leider keine Fotos).


Jing'an Tempel

Dieses mal habe ich den Jing'an Tempel besucht. Der Tempel wurde 247 AD gebaut wurde aber 1216 "umgezogen". Der heutige Tempel wurde erneut gebaut zur Zeit der Qing Dynastie.
Laut Info wurde während der Kulturrevolution hier Plastik produziert aber in 1983 wieder seiner ursprünglichen Funktion als Tempel zugeführt.

Der Tempel ist bequem per U-Bahn zu erreichen (Line 2, Statio
n Jing'an Tempel). Genau unterhalb des Tempels ist der Aus- bzw. Eingang zur U-Bahn.



Bemerkenswert ist auch dass der Tempel sozusagen eine kleine Oase bildet in der hektischen Welt. Aber der Tempel ist teilweise auch integriert in das umliegende Geschäftsleben.



Der Eintritt in den Tempel kostet 1 Euro.
Fotos können gemacht werden aber man sollte sich
trotzdem dezent verhalten.

In dem buddhistischen Kloster, das derzeit restauriert wird, leben 42 Mönche. Pro Tag besuchen circa 10.000 Gläubige den Tempel.


Vom Klosterinnenhof aus fotografiert.



Buddha-Statuen



Aber es hat auch alles seine Schattenseiten.

Ein Blick hinter dem Tempel. Da leben anscheinend die Bauarbeiter die für die Restaurierung zuständig sind aber auch "normale Wohnungen" sind dort zu finden. Dies sind übrigens noch gute Wohnungen.
Vor dem Tempel findet man Bettler. Es ist manchmal schwer wegzuschauen.